Angefangen hat alles bereits 1990. Clubmitglieder hatten die Information, dass die damalige Firma ZEWA in Mannheim Rheinau einen alten Feuerwehrbus T1, Bj. 1953 hatte.
In Verhandlungen mit der Firma ZEWA waren diese bereit den nicht mehr fahrbereiten Bus mit Motorschaden gegen einen neueren fahrbereiten VW-Feuerwehr-Bus einzutauschen. Glücklicherweise gab es Kontakte zu einer Dorffeuerwehr aus Nordhessen, die einen T2 hatte und diesen gern gegen einen T3-Bus tauschen wollten. Da die Feuerwehr diesen selbst umbauen wollte, konnte das auch ein Zivilfahrzeug sein. Es musste daher nur ein günstiger T3 gefunden werden. Das war dann ein Firmenfahrzeug einer Firma aus Landstuhl, die diesen wegen der Kilometerleistung ausmusterte.
Dann war es soweit. Die Feuerwehr aus Nordhessen kam mit dem T2 und der 1.Tausch fand in Landstuhl statt. Leider hatte der T2 eine etwas größere Schramme an der linken Seitenwand, die wir erst reparieren mussten. Dann konnte die Übergabe bei der ZEWA erfolgen. Jetzt war der VW-Club Rhein-Neckar im Besitz eines sehr seltenen VW-Busses aus dem Jahr 1953, der vermutlich in den 1960iger Jahren vom Kombi zum Feuerwehrbus umgebaut und in Feuerwehrrot umlackiert wurde. Ein Blaulicht, eine Sirene sowie Dachhalterungen für die Leiter wurden angebracht.
Technische Daten: VW Typ 2/23A Kombi
Farbe: taubenblau, L 31
Gebaut: 4. Dezember 1953
Ausgeliefert: 7. Dezember 1953
an Volkswagen-Partner Rossel in Wiesbaden
Extras: M 013 Sitze im Fahrgastraum
Motor: 24,5 PS, 1200 ccm
Da ein Abstellort nicht vorhanden war, wurde der Bus dann über viele Jahre bei verschiedenen Club-Mitgliedern an unterschiedlichen Standorten abgestellt. Problematisch war der Standort in einer öffentlichen Parkgarage. Der Mannheimer Polizei war dieser Bus mit Blaulicht ein Dorn im Auge und daher wurde von dieser das Blaulicht abmontiert und einkassiert!
Aber irgendwann musste der Bus ja restauriert werden. Wir waren uns einig, dass er wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückgebaut werden sollte.
Begonnen wurde damit im Juli 2000 in Friedrichsfeld. Dort wurde dieser zerlegt, die Karosserie in Mannheim sandgestrahlt, die ersten Blechteile bestellt und mit den Schweißarbeiten am Unterboden begonnen. War es der doch unterschätzte Aufwand oder die unzureichende Beteiligung der Club-Mitglieder, jedenfalls ging es nicht so richtig voran. Es wurde beschlossen die Karosseriearbeiten einschließlich der Lackierung zu vergeben. Es bestanden Kontakte zu einem „Fachmann“ aus Bad Rappenau, der einen anderen Bus ganz gut restauriert hatte. Da der ausgehandelte Festpreis günstig war, wurde der Auftrag vergeben und die Karosserie von dem Restaurator in Friedrichsfeld im Herbst 2001 abgeholt. Wenn wir gewusst hätten wie lange wir diesen nicht mehr sehen sollten…
Die versprochen zügige Restaurierung verschob sich immer wieder, bis dann die Firma selbst nicht mehr existierte. Der Kontakt zu dem jetzt Privatmann war dann mehrere Jahre abgerissen. Auf dem Handy nur die Mailbox oder gar nicht zu erreichen. Es bestand die Befürchtung, dass wir unseren Bus nie mehr wiedersehen würden. Durch Nachforschungen konnte sein neuer Arbeitgeber ermittelt werden und er darüber ausfindig gemacht werden. Auf Nachfrage bestätigte dann dieser, dass er an dem Bus arbeitet, die Fertigstellung sich aber -bedingt durch seine Beschäftigung- verzögert. Eine Besichtigung des Arbeitsfortschrittes war auch nicht möglich, es gab immer wieder neue Ausreden. Erst nach massiven Ultimaten war der vermeintliche Restaurator bereit, die Karosse wieder zurück zu bringen. Im Mai 2011, fast 10 Jahre nach der Abholung, wurde unser gutes Stück zurückgeliefert. Im Prinzip war es keine Überraschung, dass rein gar nichts an dem Bus gemacht war. Wir waren erstmal froh, dass er überhaupt noch da war.
In Neckargemünd fand er erstmal einen Standort, an dem weitergearbeitet werden konnte.
So richtig voran ging es dann aber erst, als wir einen anderen Restaurator gefunden hatten, der zu einem akzeptablen Preis die Karosseriearbeiten und Lackierung ausführte. Begonnen wurde damit im April 2013. Aus dem geplanten Jahr wurden aber dann doch wieder mehr als zwei. Aber im August 2015 war es dann soweit, die lackierte Karosse kam wieder nach Friedrichsfeld, nach 14 Jahren wieder an den Standort der Demontage zurück um dort zusammen gebaut zu werden.
Wer schon einmal in seiner Freizeit ein Auto selbst restauriert hat, weiß wieviel Arbeit dies ist. Daher geht es zwar immer voran, aber es dauert eben. Manchmal fehlen Teile, manchmal die Lust oder die Zeit.
Mit besonders viel Fleiß haben sich Gerhard (unser Bus-Projektleiter), Kurt und Hans eingesetzt. Auch Alex, Detlef, Manfred, sowie das „Motorenteam“ Christian und Peter haben zur Fertigstellung beigetragen.
Erstmals konnten wir den Bus als rollendes ganzes Auto bei unserem Treffen am Technoseum im Juli 2017 und auf unserem Clubstand beim Neujahrsempfang der Stadt Mannheim am 06. Januar 2018 im Rosengarten präsentieren.
Jetzt ist es ja nicht mehr viel…. aber bis dann wirklich alles sitzt und funktioniert sollten weitere Jahre ins Land gehen.
Jetzt im Dezember 2021 war es endlich soweit und wir konnten den Bus aus eigener Kraft ans Tageslicht holen und eine ausgiebige Testfahrt vornehmen. Alles funktioniert, der Bus fährt wunderbar und wir sind stolz und mit zufriedenen Gesichtern zurückgekehrt. Jetzt wird nochmal alles geprüft, wenn nötig werden Schrauben nachgezogen, und noch verschiedene kleine Kosmetikarbeiten durchgeführt.
- Im September 2022 war es soweit, dass wir vom TÜV-Mannheim die Vollabnahme und das H-Gutachten stolz in Händen hielten.
Ein besonderes Highlight für Sammler ist die Zweierbox von Brekina im Maßstab 1:87 in limitierter Auflage von 150 Stück. Das erste Modell zeigt unseren Bus in der heutigen – ursprünglichen Version, das zweite Modell ist dem Clubbus nachgebildet, wie er über Jahrzehnte als Feuerwehr-Fahrzeug bei der ZEWA in Mannheim-Rheinau genutzt wurde.
Für die Erlaubnis zum Abdruck der Brekina-Sammlerseiten danken wir herzlich Herrn Gereon Jackowiak.